Das war ein Prozess, der sicherlich noch nicht abgeschlossen ist:

"Warum machst du so viel Sport, du bist eh so dünn."

"Ich habe gleich gewusst, dass du als Einzige vom ganzen Kurs die Liegestütze kannst."
"Du bist doch sportsüchtig."

"Warum isst du den Kuchen nicht, hast du Angst dick zu werden?"

"Das was du kannst, brauchst du mir gar nicht beibringen zu versuchen."

Und ich kann nicht sagen, dass mich diese Aussagen komplett kalt lassen, sie betreffen mich nur mittlerweile anders als früher. 

Ja, ich mache sehr gerne Sport (für manche unvorstellbar 😅). Ich war mit 16 das erste Mal in einer Kraftkammer - diese war total abgef*ckt und spottbillig. Ich hatte keine Ahnung, was ich da überhaupt tat, aber mein Ziel war es dünn zu bleiben. Dies war mein Hauptziel über viele Jahre hinweg. Ehrlich gesagt, bis ich meine Kinder bekommen habe. 😮 
Dazu gab es Phasen, in denen ich mich täglich auf die Waage stellte und jeden Gramm bewertet hatte. Für mich war das damals normal (zum Glück war diese negative Einstellung nicht allzu ausgeprägt), aber ich hatte "dünn sein/dünn bleiben" als Hauptantrieb für meinen Sport. Dass dies nicht sonderlich gesund ist, war mir damals nicht so bewusst.

In dieser Zeit habe ich gelernt, in Gruppenkursen rauszustechen, die überdurchschnittlich sportliche (und motivierte) in meinem Umfeld zu sein, meinen Weg immer wieder zu hinterfragen und "blöde Kommentare" über meinen Sport und das Dünn-Sein hingenommen. 

Nachdem ich Mama geworden bin, hat sich das gewandelt. Ich habe gelernt, dass Training nun auch gesundheitlich immer notwendiger wird, "dünn sein" kein Hauptziel ist  und es etwas viel essentielleres gibt: